Artenvielfalt auf Zeit: Pionierfluren am Rhein bei Niedrigwasser

Das seit Monaten anhaltende Niedrigwasser am Rhein bietet an den trockengefallenen Ufern vielen interessanten Pflanzenarten Lebensraum. Viele diese Arten überdauern als Samen über Jahre im Boden und keimen erst dann, wenn ihre Stunde gekommen ist. Darunter sind viele Kulturpflanzen oder Neubürger z.B. tausende Tomatenpflanzen (die auch reifen Früchte bekommen), Melonen, Gemüseportulak, Drüsengänsefuss und Kapstachelbeere, aber auch heimische Arten wie das Sternlebermoos und der Roten Gänsefuss. Alle Arten müssen rasch fruchten, bevor der Frost oder das nächste Hochwasser kommen. Die Tomaten- und Melonensamen stammen vermutlich aus den Kläranlagen, Tomatensamen überleben auch die Darmpassage. Das Niedrigwasser legt auch Reste von Neozoen frei, wie z.B. Häutungsresten der Wollhandkrabbe (einer wandernden Krabbe aus Asien) und massenhaft Schalen der Körbchenmuschel.