NATUR – BILDUNG – PARTNER schaffen

Die Biologische Station im Rhein-Sieg-Kreis e.V. führt seit vielen Jahren immer wieder sehr erfolgreich Projekte aus der Förderung des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) durch.

In den Jahren 2015 bis 2021 haben mehr als 70 Schulklassen aus dem Rhein-Sieg-Kreis an dem außerordentlich erfolgreichen Projekt „Eine runde Sache – Obstwiesenpädagogik“ teilgenommen. Sowohl Grundschüler*innen als auch Schüler*innen der Sekundarstufe haben viele spannende und lehrreiche Tage auf verschiedenen Obstwiesen erlebt. Obwohl die Projekttage thematisch identisch angelegt waren, hat sich gezeigt, dass der Ablauf und die Lernergebnisse der Projekttage völlig unterschiedlich sein konnten.

 

Schnell war klar, dass das Thema Obstwiese als ein „Aufhänger“ für alle Themen der Natur vor der Schultür dient. Die Schüler*innen haben bei jedem Besuch der Obstwiese „über den Tellerrand“ geschaut und immer das Interesse an allen Bereichen der Natur gezeigt.

Die Erlebnisse im Obstwiesenpädagogikprojekt haben schnell den Bedarf der Schüler*innen nach „mehr Natur“ gezeigt. Auch bisher unbeteiligte Schulen haben sich, interessiert an naturpädagogischen Projekten, bei der Biologischen Station gemeldet. Die Frage nach einer dauerhaften Kooperation mit der Biologischen Station wurde immer wieder gestellt.

 

Vielen Kindern mangelt es an Gelegenheiten, die Natur vor ihrer Schultür oder im Wohnumfeld kennen zu lernen, zu begreifen, sinnlich zu erleben und mitzugestalten. Diese Erfahrungen und das dabei erworbene Wissen sind aber unverzichtbar, wenn sie später eine aktive Rolle bei der Gestaltung ihrer Zukunft spielen sollen.  

 

So entstand ein neues Konzept für ein Projekt, in dem die in der Obstwiesenpädagogik gemachten positiven Erfahrungen aufgegriffen und nun aber auf weitere Lebensräume übertragen werden. Dieses Projekt heißt „NATUR – BILDUNG – PARTNER schaffen“ und wird vom LVR für die Jahre 2023 und 2024 gefördert.

 

Projekt „NATUR – BILDUNG – PARTNER schaffen“:

 

Durch die Umweltbildungspartner werden Schulen mit regionalen Kooperationspartnern für gemeinsame Umweltbildungsmaßnahmen zusammengebracht. Den Schüler*innen wird so die Möglichkeit eröffnet, die Natur aktiv kennen zu lernen und selbst mitzugestalten.

Die regionalen Kooperationspartner können z.B. Partner aus den Bereichen Verkehrs- und Verschönerungsvereine, Tourismusvereine und viele mehr sein. Besonders erwünscht ist Inklusion, entweder in Bezug auf Inklusion in der Schule oder in Bezug auf einen Kooperationspartner, der aus dem inklusiven Bereich kommen kann. Die Partnerschaften werden vor allem mit Akteuren aus der direkten räumlichen oder fachlichen Umgebung geschlossen. Dadurch wird eine besondere Nachhaltigkeit gewährleistet. 

 

Bei der gedanklichen Suche nach Umweltbildungspartnern reifte die Gewissheit, die Kommunen mit einbinden zu wollen. Seit dem Beginn des Projektes war schnell klar, dass die Idee dieses Projektes auf fruchtbaren Boden fällt. Mehrere Kommunen des Rhein-Sieg-Kreises habe inzwischen schon als Partner im Projekt mit der Projektarbeit begonnen.

Das Engagement der Kommunen geht über eine reine „Schirmherrschaft“ deutlich hinaus und besteht zum Beispiel darin, Kontakte zu Interessenten zu knüpfen, sich an Veranstaltungen zu beteiligen, Pressearbeit zu leisten und Sponsoring zu organisieren. Aktionen auf kommunalen Liegenschaften sind ebenso denkbar wie eine öffentliche Unterstützung durch die Vertreter*innen von Politik und Verwaltung.

 

Bei der Ideenfindung für dieses Projekt wurden die Naturparke „Siebengebirge“ und „Bergisches Land“ inhaltlich und konzeptionell mit eingebunden, beide Naturparke werden in enger Zusammenarbeit als Umweltbildungspartner an der Seite der Biologischen Station arbeiten, um bei dem öffentlichkeitswirksamen Vorhaben ein breites Publikum anzusprechen. 

Im Verlauf der zwei Projektjahre wird jeder der beiden Naturparke Schulen und regionale Kooperationspartner gewinnen, mit denen jeweils ein Themen-Erlebnisweg konzipiert und eingerichtet wird. Geeignete Themen aus der Natur- und Umweltbildung sollen der Bevölkerung und auch den Besuchern der Region inhaltlich und fachlich qualifiziert aufbereitet vermittelt werden.

Die Themen-Erlebniswege werden in der näheren Umgebung der jeweiligen Schule installiert werden und führen entweder zu einem besonderen Lebensraum oder liegen darin. Die Ausmaße des Themen-Erlebnisweges sind abhängig von den Gegebenheiten. Nicht nur Familien mit Kindern sondern Menschen aller Altersgruppen sind die Zielgruppen. Die Schüler*innen aus den jeweiligen Schulen der Grund- oder Sekundarstufe sind an der Planung und Gestaltung der Themen-Erlebniswege beteiligt. 

Die Themen-Erlebniswege vermitteln viele der naturschutzfachlich begründeten Maßnahmen für den Erhalt und die Pflege des jeweiligen Lebensraumes mit Sach- und Fachinformationen sowie spielerisch, besonderer Wert wird auch hier auf Inklusion gelegt.

Die Orte der Themen-Erlebniswege sowie die Informationen dazu werden sowohl auf der projekteigenen Website als auch auf den Websites der Biologischen Station und der Naturparke Siebengebirge und Bergisches Land bereitgestellt.

 

Projektziel ist der Aufbau von Umweltbildungspartnerschaften zwischen Biologischer Station und Kommunen, Hochschulen, Naturparken, Schulen und anderen Partnern im Rhein-Sieg-Kreis zur Förderung der Natur- und Umweltbildung in Schulen.

Zusammen mit jedem der gewonnenen Bildungspartner wird mindestens eine Umweltbildungsmaßnahme geplant, organisiert und durchgeführt. Die Planung, Organisation und Durchführung werden mit weiteren regionalen Partnern verknüpft, so dass langfristige Partnerschaften entstehen und die Nachhaltigkeit der Maßnahmen gesichert ist.

Diese Umweltbildungsmaßnahmen werden entweder aus einer einzelnen Aktion oder mehreren Projekttagen als „Miniprojekt“ bestehen. Schüler*innen einer oder mehrerer Grund- oder Schulen der Sekundarstufe werden mit Vertreter*innen der regionalen Partner an einem, von den Interessen und Bedingungen an der Schule bestimmten, Miniprojekt arbeiten.